Mantrail Training 24.05.

Bei wunderschönem Wetter haben wir einen Morgen lang Themen wie liegende Personen und verhüllte/zugedeckte Versteckpersonen geübt.

Zwei Highlights möchte ich Euch nicht vorenthalten:

Wir haben einer Versteckperson den Auftrag gegeben, sie auf eine abgemähte Wiese zu legen. Da liegend, hat sie noch mit einer Jacke zugedeckt. Das Ganze fand in der Nähe einer Bar, Club (wie auch immer man das betiteln möchte) in einem Gewerbeareal statt. D.h. hätte sein können, dass die dort liegende Person, seit voriger Nacht dort gelegen hätte… Nun fährt ein Auto vor mit zwei Personen und ich sehe in zwei entsetzte Gesichter. Mich haben die beiden zuerst gar nicht gesehen. So bin ich schnell zu ihnen gelaufen und habe sie aufgeklärt, was die dort Liegende macht. Ich habe mich bei den beiden für ihre Aufmerksamkeit bedankt – dafür bedankt, dass sie nicht einfach weg gesehen haben! Denn genau das ist mir vor zwei Jahren anlässlich eines Trainings passiert. Im Hochsommer, bei richtig heissen Temperaturen, musste ich mich für mindestens eine halbe Stunde in der Sonne an einem steinigen Rheinbord mit dem Gesicht zum Boden  verstecken, bzw. liegen. (Anmerkung: an so einem Bord liegt man nicht zum Sonnebaden!) Etwa einen Meter über mir sind unzählige Leute vorbei gelaufen und geradelt. NIEMAND hat mich angesprochen, ob alles okay sei – NIEMAND… Erst nach längerer Zeit ist viele Meter weiter unten ein Mann auf Fahrrad mit zwei Hunden vorbei gefahren. Er hat mich angesprochen, mich gefragt, ob es mir gut gehe und weshalb ich da liege. That’s life, lieber wegsehen, statt helfen…

Kea hat vor ein paar Wochen Dolly, eine Hündin übernommen, die wohl in der Vergangenheit schlecht behandelt wurde und dem entsprechende sehr geräuschempfindlich, schreckhaft, ängstlich und zurückhaltend gegenüber Menschen ist. Noch vor zwei Wochen hat sie sich erst nach einiger Zeit vorsichtig fremden Menschen genähert und Guddis, die vor deren Füssen lagen geholt. Dolly ist sehr verfressen (wenn ich das so sagen darf) und so hat sie sich überwunden, die Guddis zu holen. Zum Schluss traute sie sich sogar die Guddis aus der Hand zu fressen. Das war vor zwei Wochen. Gestern sprang sie aus dem Auto und holte sich die Guddis direkt aus der Hand. Wow, was für eine Überraschung! So wagten wir uns einen Schritt weiter, zogen Ihr ein Trailgeschirr an und machten mit Ihr einen Anfängertrail. Was macht Dolly? Sie läuft Schwanz wedelnd zur Versteckperson (die sich vorbildlich ganz ruhig, ohne Blickkontakt zum Hund verhalten hat, super gemacht Andrea!) und holt sich die Belohnung. Wir alle waren einfach nur glücklich. Es ist noch eine weiter Weg, Dolly zu zeigen, dass nicht alle Menschen schrecklich sind. Aber wir glauben fest daran, dass es mit viel Geduld klappen wird.